Die seltenen Erden in Akkus

Skeptiker der E-Mobilität kritisieren öfters mal die Verwendung von seltenen Erden in den Batterien von Elektroautos. Wie sieht es also diesbezüglich genau aus.

1. Was sind „Seltene Erden“?
Zu den „seltenen Erden“ werden folgende Metalle gezählt – folgende Liste jeweils mit der Ordnungszahl im Periodensystem:
– Scandium (21)
– Yttrium (39)
– Lanthan (57)
– Cer (58)
– Praseodym (59)
– Neodym (60)
– Promethium (61)
– Samarium (62)
– Europium (63)
– Gadolinium (64)
– Terbium (65)
– Dysprosium (66)
– Holmium (67)
– Erbium (68)
– Thulium (69)
– Ytterbium (70)
– Lutetium (71).

Kobalt, Litium und ähnliches sind also keine „Seltenen Erden“!

2. Wieso werden diese Stoffe als „Erden“ bezeichnet?
Nun dazu müssen wir zuerst etwas in der Geschichte zurückgehen.
„Erden“ ist erstmal nur eine ältere Bezeichnung für Oxide – „Erden“ bezeichnet also genaugenommen Verbindungen von Metallen mit Sauerstoff. Rost, sprich Eisen-Oxid, wäre damit auch eine „Erde“ – eher aber nicht selten.

3. Wieso sind aber obige Metalle „selten“?
Auch da müssen wir in die Vergangenheit zurückblicken.
Diese Materialien wurden als seltene Erden bezeichnet, da man annahm, dass diese auf der Erde selten vorkommen. Mittlerweile weiss man, dass einige der Stoffe alles andere als selten sind und ungefähr gleich häufig auftreten wie Kupfer oder Nickel. Die Bezeichnung als „Seltene Erde“ ist in vielen Fällen irreführend, wenn icht schlicht weg falsch.

4. Die Verwendung von seltenen Erden in Elektroauto-Akkus?
Die kürze der Antwort wird vielleicht den einen oder anderen Kritiker überraschen: Keine!
Länger: Es gibt keine Verwendung von seltenen Erden in Elektroauto-Akkus – hier kommen andere Materialien zum Zug, über welche ich zu einem anderen Zeitpunkt schreiben will.
Wer behauptet, dass Elektroautos schlecht wären, wegen allfälligen „Selten Erden“ in den Batterien/Akkus der beweist nur, dass er sich nicht mit der Materie auseinander gesetzt hat!

5. Andere Anwendungen von seltenen Erden in Elektroautos?
Während im Akku keine „Seltenen Erden“ zu finden sind, so können beim Bau eines Elektroautos sehr wohl doch solche Stoffe zur Anwendung kommen.
Hier insbesonder bei permanentmagnet-erregten Elektromotoren, wo sich aufgund der starken magnetischen Wirkung gerne Neodym findet. Man kann sich aber vorstellen, dass hier die Mengen natürlich ganz anders sind als wenn dieses Material in den Batterien zu finden wäre.
Allerdings verwenden einerseits sowieso nicht aller Elektroautos solche Motoren – fremderegte Elektromotoren kommen ohne Neodym aus. Andererseits werden Motoren mit Neodym so ziemlich überall verwendet, wo Elektromotoren gebraucht werden – lange nicht nur im Elektroauto.

Fazit:
„Seltene Erden“ in Akkus ist eine falsche Fährte und hat nichts mit der Realität zu tun.
In Eletromotoren können sie aufgrund magnetischer Eigenschaften vorkommen – dann allerdings nicht nur im Elektroauto.



Quellen:
https://selteneerden.de/
Beitragsbild von PAVM auf Pixabay

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